17.12.2012   Mitglieds-IKKn

Kindliche Sehstörungen: jetzt frühzeitig erkennen und besser behandeln!

IKK und KV Berlin vereinbaren zusätzliche augenärztliche Vorsorge für Vorschulkinder

Potsdam/Berlin, 17.12.2012 - Augenärzte mahnen es seit Langem an: Je früher bestimmte Sehstörungen bei Kindern erkannt und behandelt werden, desto erfolgreicher lassen sich mögliche lebenslange Sehbehinderungen verhindern. Eine intensivierte augenärztliche Vorsorge und Früherkennung für Kinder ist jedoch bislang nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verankert. Die IKK Brandenburg und Berlin und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin haben daher jetzt nach § 73 c SGB V eine Vereinbarung zur besonderen ambulanten ärztlichen Versorgung mit dem Schwerpunkt  „augenärztliche Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern“ abgeschlossen:

Ab 01.01.2013 können IKK-versicherte Kinder zwischen dem 32. und 42. Lebensmonat im Rahmen des IKK-Programms „IKKids“ bei teilnehmenden Berliner Augenärzten eine zusätzliche augenärztliche Vorsorge in Anspruch nehmen. Ziel ist es, kindliche Sehstörungen früher zu diagnostizieren und bereits im Vorschulalter Folgeerkrankungen oder sehfehlerbedingten Schulschwierigkeiten erfolgreicher als bisher vorzubeugen. Zu dieser exklusiven IKK-Leistung auf KV-Karte gehören eine spezielle augenärztliche Anamnese, sechs aufeinander aufbauende Untersuchungsschritte, die gegebenenfalls auf zwei Untersuchungstermine verteilt sein können, sowie ein abschließendes Beratungsgespräch samt Dokumentation für die Eltern.

Am Vertrag teilnehmende Berliner Augenärzte erhalten für die hierbei erbrachten Leistungen laut Vereinbarung pro anspruchsberechtigtem IKK-versicherten Kind eine Pauschale von 100 Euro außerhalb des Budgets. Interessierte Berliner Augenärzte erklären ihre Teilnahmebereitschaft schriftlich gegenüber der KV Berlin.

Mit diesem neuen Angebot gehen IKK und KV Berlin gemeinsam einen entscheidenden Schritt zur Verbesserung der ambulanten medizinischen Kinder- und Jugendversorgung. Für  IKK-Vorstand Enrico Kreutz steht die aktuelle Vereinbarung in einem großen Zusammenhang: „Mit unserem IKKids-Programm verfügen wir bereits exklusiv über einen ebenso leistungsstarken wie bedarfsgerechten Kinder-(Haus)Arzt-Vertrag. Diesen erweitern wir Schritt für Schritt um sinnvolle fachärztliche Zusatzangebote. Dazu gehören nun ab Januar auch die so wichtigen zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen für Kleinkinder beim Berliner Augenarzt.“

Dr. Uwe Kraffel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Berlin und selbst niedergelassener Augenarzt, ergänzt: „Die KV Berlin setzt sich mit der Teilnahme an der augenärztlichen Vorsorge für Vorschulkinder einmal mehr für die Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung aller gesetzlich Krankenversicherten in der Hauptstadt ein – auch der jüngsten Berlinerinnen und Berliner. Dass Präventionsangebote gerade auch für Kinder und Jugendliche wichtig sind, davon sind die niedergelassenen Haus- und Fachärzte überzeugt. Wir werden als KV Berlin dafür werben, dass die Augenärzte dem Vertrag beitreten.“

 

Hintergrund

Mit ihrem Programm „IKKids“ baut die regionale Innungskrankenkasse Brandenburg und Berlin ein erweitertes kinder- und jugendärztliches (Haus-)Arztkonzept auf. Im Mittelpunkt stehen zusätzliche kinder- und jugendgerechte ambulante Versorgungsangebote, die in der Regel so nicht über den allgemeinen GKV-Leistungskatalog verfügbar sind. Dazu gehören zum Beispiel die Rotaviren-Schutzimpfung für Säuglinge auf KV-Karte, die optionalen Früherkennungsuntersuchungen U 10 und U 11 sowie die Jugenduntersuchung J 2. Ab Januar 2013 übernimmt die IKK im Rahmen des Programms zudem für Kinder die Kosten für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel (OTC). Diese ambulanten Zusatzangebote in regionalen Kinder- und Jugendarztpraxen werden schrittweise sinnvoll erweitert um begleitende fachärztliche Angebote für Kinder. Dazu gehört u.a. die nun flächendeckend für Brandenburg und Berlin vereinbarte, besondere augenärztliche Untersuchung im Vorschulalter.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin ist die Dachorganisation der rund 8.900 ambulant tätigen Ärzte und Psychotherapeuten in Berlin. Sie sorgt unter anderem dafür, dass die ambulante medizinische Versorgung von gesetzlich krankenversicherten Patienten auf hohem Qualitätsniveau stattfindet und dass diese den Arzt ihrer Wahl aufsuchen können, egal in welcher Krankenkasse sie versichert sind.