28.09.2011 Pressemitteilung IKK e.V.
Berlin, 28. September 2011. Gutachten zum Morbi-RSA offenbart paradoxes Ergebnis: Die von einigen Kassen geforderten höheren Zuweisungen für Verstorbene würden die finanziell gefährdeten Kassen gar nicht erreichen. Deren finanzielle Situation würde sich sogar noch deutlich verschlechtern.
Der wissenschaftliche Beirat des Bundesversicherungsamts kommt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass der Morbi-RSA trotz der Beschränkung auf 80 Krankheiten bereits heute als vollständiger Krankheitsausgleich wirkt. Das zeigen auch die Zahlen aus 2010 und 2011: Gerade die morbiditätsstarken Kassenarten weisen die besten Finanzergebnisse aus.
Dennoch fordern gerade diese Kassen eine abermalige Ausweitung des Finanzausgleiches. Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK e.V., kritisiert die gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen: „Sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht um eine höhere Zielgenauigkeit, sondern ausschließlich um höhere Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds geht.“
Hohnl weist darauf hin, dass gerade jene Kassen, die am lautesten nach einer Ausweitung des Morbi-RSA rufen, bereits heute finanziell sehr gut ausgestattet sind und keine Zusatzbeiträge erheben müssen: „Von einer unzureichenden finanziellen Ausstattung für die Versorgung chronisch Kranker kann keine Rede sein.“
Hohnl widerspricht zudem Aussagen, dass durch höhere Zuweisungen für Verstorbene der Finanzausgleich gerechter würde: „Das Gutachten zeigt, dass höhere Zuweisungen für Verstorbene eben nicht bei den finanziell am meisten bedrohten Kassen ankommen würden. Im Gegenteil: Diese Kassen würden finanziell sogar noch deutlich schlechter gestellt.“