Magdeburg, 14. Oktober 2025 - „Die bisherige Politik führt zu steigenden Beiträgen und einer unzureichenden Versorgung – das ist weder sozial gerecht noch nachhaltig“, erklären die beiden Verwaltungsratsvorsitzenden Hans-Jürgen Müller und Uwe Runge. Gemeinsam mit dem gesamten Verwaltungsrat und Vorstand fordern sie jetzt mutige und konsequente Reformen.
Finanzierung am Limit – Beitragszahler tragen die Last
In den letzten zehn Jahren wurden von der Politik zahlreiche Ausgaben getätigt, ohne die Finanzierungsbasis der GKV langfristig zu sichern. Das hat zu einem massiven Finanzierungsloch geführt, das Versicherte und Arbeitgeber zunehmend belastet. „Einfach nur die Beiträge zu erhöhen, ist keine Lösung. Das belastet Wirtschaft und Privathaushalte und schwächt unseren Standort“, so Uwe Runge. Die IKK gesund plus fordert daher eine gerechte Lastenverteilung und eine klare politische Verantwortung.
Versicherungsfremde Leistungen als eines der Hauptprobleme
Ein wesentlicher Treiber der Finanzkrise sind die sogenannten versicherungsfremden Leistungen – staatliche Aufgaben, die auf die Krankenkassen abgewälzt werden, ohne dass sie vollständig finanziert sind. Das Volumen dieser Leistungen beläuft sich auf fast 60 Milliarden Euro jährlich. „Das ist ein verdeckter ‚Unsolidaritätszuschlag‘, der auf den Schultern der Versicherten und Arbeitgeber lastet“, erläutert der Vorstand Uwe Deh. Besonders problematisch sind die Kosten für Bürgergeldempfänger, für die der Staat nur etwa ein Drittel der tatsächlichen Ausgaben erstattet. Die IKK gesund plus fordert daher eine stärkere Finanzierung dieser Leistungen aus Steuermitteln und eine Reduzierung unnötiger Ausgaben.
Neue Erwerbsformen und digitale Geschäftsmodelle einbeziehen
Die Finanzierung der GKV basiert weiterhin auf klassischen Erwerbsformen, während neue digitale Geschäftsmodelle und global agierende Tech-Unternehmen kaum zur Finanzierung beitragen. „Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass die großen Profiteure der Digitalisierung kaum belastet werden, während kleine und mittelständische Unternehmen die Hauptlast tragen“, so Uwe Runge. Die IKK gesund plus setzt sich deshalb für die Einbeziehung neuer Erwerbsformen in die Beitragsbemessung ein.
Mehr Effizienz und klare politische Steuerung notwendig
Neben der Finanzierung fordert die IKK gesund plus auch mehr Effizienz in der Verwaltung und im Leistungskatalog der GKV. „Wir brauchen Mechanismen, um veraltete oder unwirksame Leistungen zu streichen und so die Beitragszahler zu entlasten“, betont Uwe Deh. Gleichzeitig müsse den Krankenkassen mehr Handlungsspielraum eingeräumt werden, um wirtschaftlich und im Sinne der Versicherten agieren zu können.
Appell an die Politik: Jetzt handeln
Die IKK gesund plus appelliert an die Politik, die notwendigen Reformen jetzt entschlossen anzugehen. „Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Wenn nicht jetzt gehandelt wird, drohen steigende Beiträge, schlechtere Versorgung und negative Folgen für die gesamte Wirtschaft“, warnen Runge und Müller. Die Krankenkasse steht bereit, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen und gerechten Gesundheitsversorgung mitzuwirken – vorausgesetzt, die politischen Rahmenbedingungen werden endlich angepasst.