Es ist Zeit, Klartext zu reden: Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) befindet sich in einer anhaltenden, strukturellen Finanzkrise, die auf jahrzehntelange politische Versäumnisse und Fehlanreize zurückzuführen ist. Immer mehr staatliche Aufgaben werden zulasten der Beitragszahler auf die GKV abgewälzt. Für 2025 prognostiziert der GKV-Schätzerkreis Ausgaben von 341 Milliarden Euro bei Einnahmen von lediglich 295 Milliarden Euro. Das bedeutet ein Defizit von 46 Milliarden Euro, das über die Zusatzbeiträge finanziert werden muss – mit weiteren Beitragserhöhungen als unausweichlicher Folge. Bereits jetzt haben 88 von 94 Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöhen müssen, und schon sind weitere Erhöhungen angekündigt. Das ist eine alarmierende Entwicklung mit erheblichen Auswirkungen auf die Sozialpartnerschaft, auf Löhne und auf die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere im Mittelstand.
Auch unter den GKV-Versicherten werden die hohen und weiter steigenden Beitragssätze zur gesetzlichen Krankenversicherung zunehmend kritisch wahrgenommen. Dies hat die aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag des IKK e.V. ergeben. Doch belegt die Befragung auch, dass die GKV-Versicherten weiterhin grundsätzlich positiv zum Prinzip des solidarischen Gesundheitssystems stehen.
Für die Innungskrankenkassen zeigen die Ergebnisse der Befragung, dass die Politik dringend handeln muss – und zwar nicht mit Symbolpolitik oder Darlehen, sondern mit Mut zu ordnungspolitischer Korrektur. Denn wenn Versicherte immer mehr bezahlen müssen, den Eindruck haben, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung schlechter wird, und Arzttermine mit immer längeren Wartezeiten verbunden sind, dann geht die Zustimmung und Akzeptanz für das Gesundheitssystem – und letztlich für unseren Sozialstaat – verloren.
Welche weiteren Ergebnisse die forsa-Umfrage zur Gesundheitsversorgung in Deutschland gebracht hat und welche Lösungsansätze die Innungskrankenkassen für eine nachhaltige GKV-Finanzierung vorschlagen, wurden am 26. August 2025 auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.
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