„Die vom Bundesgesundheitsministerium angekündigte und notwendige Auffüllung der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds um 800 Millionen Euro verdeutlicht die Ernsthaftigkeit der aktuellen Finanzlage: Sie ist Warnsignal für die weitere Entwicklung der Finanzen der Krankenkassen, denn letztendlich haben wiederum die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler, also die Versicherten und Arbeitgeber, mit ihren Beiträgen das Finanzierungsloch im Gesundheitsfonds aufzufüllen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hat ein schweres Erbe übernommen. Erfreulich ist, dass sie die prekäre Situation klar benennt und die Dringlichkeit entschlossenen Handelns betont, um Beitragssatzsteigerungen zu vermeiden. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger, der die Rückerstattung der von der GKV übernommen gesamtgesellschaftlichen Leistungen vorsah, ‚sobald es im Lichte der wirtschaftlichen Entwicklung die haushaltspolitischen Rahmenbedingungen zulassen‘, signalisiert sie einen Kurswechsel, der Hoffnung auf nachhaltige Lösungen macht. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die neue Ministerin die Dringlichkeit umfassender Reformen anerkennt und fordern, die bereits vorliegenden Vorschläge für eine nachhaltige Stabilisierung der GKV-Finanzen rasch umzusetzen. Nur durch strukturelle und ausgewogene Maßnahmen auf beiden Seiten – Einnahmen wie Ausgaben – lässt sich die gesetzliche Krankenversicherung stabilisieren und zukunftsfest machen.“
Statement Jürgen Hohnl, Geschäftsführer des IKK e.V., zur angekündigten Auffüllung der Liquiditätsreserve

Der IKK e.V. ist die Gemeinsame Vertretung der Innungskrankenkassen auf Bundesebene. Der Verein wurde 2008 gegründet mit dem Ziel, die Interessen seiner Mitglieder und deren Versicherten gegenüber allen wesentlichen Beteiligten des Gesundheitswesens zu vertreten. Die Innungskrankenkassen stehen für 5,1 Mio. Versicherte.
