Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu und stellt Krankenhäuser und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens vor große Herausforderungen in ihrem Personalmanagement. Verschiedene Lösungsansätze, auch von Seiten der Politik, gibt es bereits. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Qualität der Leistungen im Gesundheitswesen aufrechtzuerhalten, bedarf es weiterer gemeinsamer Anstrengungen. Bei der 29. Plattform Gesundheit „Mind the gap: Versorgungsbedarf versus Fachkräftemangel“ diskutierten verschiedene Akteure aus dem Gesundheit- und Sozialwesen, Politik und Wissenschaft die verschiedenen Aspekte des Themas. Auch in seiner Broschüre „Zahlen, Daten, Fakten 2024“ beschäftigt sich der IKK e.V. mit dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen.
Stand: Mai 2024
Wird nicht massiv gegengesteuert, steuert das Gesundheitswesen auf einen Personalnotstand zu, der die Gesundheitsversorgung in Deutschland gefährdet: Im Jahr 2035 können knapp 1,8 Mio. offene Stellen nicht mehr besetzt werden, weil geeignete Kräfte fehlen. Das entspricht einem Engpass von 35 %.
Quelle: PwC-Studie Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen 2022“
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Der Anteil der 67-Jährigen und Älteren wird weiter stark zunehmen. Lag er 2021 noch bei 19,6 %, wird er bis 2070 auf 25,6 % steigen. Demgegenüber steht ein sinkender Anteil der 20- bis unter 67-Jährigen. Zwischen 2021 und 2070 wird er von 61,8 auf 55,5 % abnehmen.
Quelle: Bundeszentrale für berufliche Bildung
Immer mehr Menschen sind in Deutschland im Zuge der Alterung der Gesellschaft von Pflegebedürftigkeit betroffen. Im Dezember 1999 gab es 2,02 Mio. Pflegebedürftige. Mehr als 20 Jahre später, im Dezember 2021, waren es 4,96 Mio. Das entspricht einem Anstieg von 145,54 %.
Quelle: Destatis
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Fachkräfte mit Migrationshintergrund leisten einen essentiellen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Deutschland. Fast ein Viertel (22,5 %) aller hier Erwerbstätigen hatte laut Mikrozensus 2019 eine eigene oder familiäre Einwanderungsgeschichte. Das sind rund 940.000 von insgesamt 4,2 Mio. Menschen.
Quelle: SVR-Jahresgutachten 2022
Die medizinischen Gesundheitsberufe haben im Januar 2024 der Bundesagentur für Arbeit 48.000 offene Stellen gemeldet. Damit liegen sie hinter den Berufsgruppen Verkehr/Logistik und Verkauf an dritter Stelle. Die Gesamtzahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen in Deutschland in diesem Zeitraum betrug ca. 699.000.
Quelle: Statista
Überdurchschnittlich viele ausländische Ärztinnen und Ärzte arbeiten in den ostdeutschen Flächenländern, wo ihr Anteil rund 15,0 % beträgt. Er ist damit etwa dreimal so hoch wie der Ausländeranteil in der Bevölkerung (5,1 %) und auch etwas höher als in den westdeutschen Bundesländern (13,5 %).
Quelle: SVR-Jahresgutachten 2022
Laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fehlen zurzeit weltweit fast 18 Mio. Gesundheitsfachkräfte, um eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu sichern. Besonders betroffen sind Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
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Rund zwei Drittel (35.400) aller anerkannten ausländischen Berufsabschlüsse waren 2022 im Bereich der medizinischen Gesundheitsberufe zu verzeichnen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 13 % (2021: 31.400).
Quelle: Statistisches Bundesamt