VWR der IKK gesund plus fordert klare Finanzierungsstrategie von neuer Bundesregierung

Magdeburg, 30. September 2021 - Wie die beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrates, Hans-Jürgen Müller und Uwe Runge, auf ihrer Verwaltungsratssitzung in der Handwerkskammer in Magdeburg berichteten, sieht die Selbstverwaltung der Krankenkasse die finanzielle Situation der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit Sorge. Für eine Sicherstellung der Aufgaben fordern sie daher von der künftigen Bundesregierung ein klares Bekenntnis für eine stabile Finanzierung und Planungssicherheit.

„In der Pandemiezeit hat sich das deutsche Gesundheitssystem als eines der versorgungsstärksten gezeigt. Allerdings wurden viele Qualitäts- und Quantitätssteigerungen finanziell einseitig durch die Krankenkassen geschultert. Nicht zuletzt haben die 102 gesetzlichen Krankenversicherer im ersten Halbjahr 2021 ein Defizit von 1,9 Mrd. Euro verbuchen müssen. Allein die Leistungsausgaben stiegen um 6,7 Prozent“, betonen Müller und Runge.

Die Verwaltungsratsvorsitzenden sehen hier deutlichen Handlungsbedarf: „Es kann nicht sein, dass die Finanzverantwortung für viele gesamtgesellschaftliche Aufgaben allein von der GKV getragen werden muss! Wir haben als Kasse in den letzten Jahren solide gewirtschaftet, weisen die geringsten Verwaltungskosten auf und zählen nach wie vor zu den bundesweit günstigsten Krankenversicherern. Aber dadurch, dass sich Bund, Länder und Kommunen aus ihrer Finanzierungsverantwortung herausgezogen haben, sehen wir langfristig die Entlastung unserer Arbeitnehmer und Arbeitgeber gefährdet.“ 

Die Lasten müssten künftig fair und auf breiten Schultern verteilt werden. Der Verwaltungsrat der IKK gesund plus ist sich dabei einig, dass kurzfristig die Politik gefragt ist, den Bundeszuschuss entsprechend anzuheben, um die finanziellen Engpässe auszugleichen. „Als Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter werden wir uns dafür einsetzen, dass die Beitragszahler nicht noch stärker belastet werden und sich die wirtschaftliche Situation - insbesondere nach den Auswirkungen der Corona-Pandemie - nicht weiter verschärft“, so Müller und Runge.