Online-Doktor, Smartphone, Online-Kommunikation zwischen Patient und Arzt

Digitalisierung

Die jetzige Bundesregierung hat eine „Aufholjagd“ in Sachen Digitalisierung angekündigt. Digitale Gesundheits- bzw. Pflege-Apps, die elektronische Patientenakte (ePA), das e-Rezept, die digitale Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung sowie telemedizinische Ansätze wurden in kürzester Zeit vorangetrieben und auf Gesetzesebene mit konkreten Zeitvorgaben auf den Weg gebracht. Die rechtlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen für eine bessere wissenschaftliche Nutzung von Daten wurden geebnet und den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen wird eine Auswertung von Versichertendaten ermöglicht. Die Innungskrankenkassen versprechen sich daraus einen Schub für die Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Stand: Dezember 2023

Eine sehr große Mehrheit der gesetzlich Versicherten findet es grundsätzlich gut, dass Kranken- und Pflegekassen die Daten ihrer Versicherten zur Verbesserung der Versorgung und der Patientensicherheit nutzen dürfen.
Quelle: forsa-Umfrage des IKK e.V, August 2023

Von der ersten gesetzlichen Verankerung der Einführung einer ePA im GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) von 2004 bis zum Start Anfang 2021 sind 204 Monate vergangen.
Quelle: GmG-Gesetzestext

Die Digitalisierung stellt eine große Chance dar, die Kosten im deutschen Gesundheitswesen spürbar zu senken bzw. den Nutzen deutlich zu erhöhen. Werden die geplanten digitalen Lösungen vollständig eingeführt, lässt sich ein Nutzenpotenzial von bis zu 42 Mrd. Euro p.a. erschließen.
Quelle: Studie „Digitalisierung im Gesundheitswesen“ McKinsey in Kooperation mit Bundesverband Managed Care e.V. (BMC), Mai 2022

2/3 der Besitzer eines Smartphones in Deutschland nutzen Fitness- und Gesundheitsapps. Sport-Apps, die Aktivitäten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen aufzeichnen, werden dabei am häufigsten genutzt (40%). Apps, die ausschließlich Körperdaten messen, zum Beispiel die Schlafqualität, die Herz- oder Atemfrequenz, liegen mit 22% auf dem vierten Platz, gefolgt von Apps, die an die Einnahme von Medikamenten erinnern (16%).
Quelle: Bitkom-Umfrage, November 2023

 

Der Erfolg des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS), der im Jahr 2025 eingeführt werden soll, hängt an den digitalen Kompetenzen der Nutzer. Die Europäische Kommission schätzt, dass es 42% der Europäer an digitalen Grundkenntnissen mangelt, und sie so nicht in den Genuss einer besseren Gesundheitsversorgung kommen.
Quelle: Artikel von Euractiv, 06.03.2023

Die ersten dokumentierten Patientenakten der Neuzeit wurden 1526 vom Nürnberger Stadtarzt Johann Magenbuch angelegt. Sie enthielten Patientennamen, Angaben über deren Krankheiten, medikamentöse Verordnungen und Krankheitsverläufe. Im Unterschied zur heutigen Form der patientenorientierten Krankengeschichte dienten solche ärztlichen Tagebücher vorrangig der Wissenserweiterung des einzelnen Arztes und repräsentierten seinen persönlichen Erfahrungsschatz.
Quelle: Berufsverband Medizinischer Informatiker e.V.

Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen spitzt sich zu: Bis zum Jahr 2030 werden mindestens 400.000 Vollzeitkräfte in Deutschland fehlen. Die Digitalisierung kann dazu beitragen, dem Fachkräftemangel zu begegnen: Digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz oder robotergestützte Assistenzsysteme tragen dazu bei, dass Ärzte und Pflegekräfte deutlich entlastet werden, etwa bei administrativen Tätigkeiten und der Dokumentation, aber auch in der Diagnostik und bei alltagspraktischen Tätigkeiten.
Quelle: PwC-Studie, 2022

Als erster Anwendungsfall der Telemedizin gilt ein banaler Vorgang des 10. März 1876. Der britische Erfinder Alexander Graham Bell hatte sich bei der Beschäftigung mit seinem Patentobjekt „Telefonapparatur“ versehentlich Säure über den Anzug geschüttet und das Gerät dazu genutzt, seinen – im Nebenzimmer anwesenden – Kollegen Thomas A. Watson zur Hilfe zu rufen.
Quelle: Wikipedia