Kernthema: Prävention in allen Lebensbereichen denken

Prävention ist und bleibt ein wichtiger Baustein der Gesundheitsversorgung. In Bezug auf die Verankerung von Prävention in allen Lebensbereichen gibt es aber noch Handlungsbedarf. Im Juni 2019 hat die nationale Präventionskonferenz ihren ersten Bericht vorgelegt und Bilanz gezogen. Nun gilt es, diese Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Präventionsarbeit zu nutzen. Eine klare Trennung der Verantwortungsbereiche zwischen den Sozialversicherungsträgern sowie den Ländern und Kommunen ist dabei ein wesentliches Element für den Erfolg.

  • Zuständigkeitsbereiche und Finanzierungsverantwortung müssen geklärt werden. 
  • Ähnlich dem Klimaschutzgesetz: Gesundheit muss in alle Gesetze Eingang finden. Daher bedarf es der Verabschiedung eines Gesundheitsschutzgesetzes, das alle Politikbereiche zur Einhaltung bzw. Beachtung bestimmter Gesundheitsziele verpflichtet. 
  • Die Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz muss ein Baustein einer nachhaltigen Präventionspolitik sein. 
  • Die verschiedenen Ebenen der Präventionsarbeit sind als gleichwertig zu betrachten. Die Förderung verhaltenspräventiver Maßnahmen seitens der Krankenkassen ist ein wichtiger Bestandteil.

  • Die BGF muss in kleinen und mittleren Betrieben an Bedeutung gewinnen und als wettbewerbliches Feld der Krankenkassen erhalten bleiben, da die Krankenkassen für ihre jeweiligen Betriebe passgenaue Angebote entwickeln können. 
  • Bürokratie im Bereich BGF muss abgebaut werden. Die Verpflichtung zur Zertifizierung, damit Arbeitgeber Steuervorteile geltend machen können (wie in § 3 EStG Nr. 34 vorgesehen), schränkt die Optionen des betrieblichen Gesundheitsmanagements ein.

Die Innungskrankenkassen unterstützen die Arbeit der Europäischen Union im Bereich Prävention (z. B. Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen, Krebsplan). Eine abgestimmte, konsequente Umsetzung länderübergreifender Register im Rahmen des europäischen Datenraums („European Health Data Space“) wird begrüßt.

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Die Innungskrankenkassen haben gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten 2020 im Durchschnitt mit 8,14 Euro honoriert.

Broschüre: Zahlen, Daten, Fakten 2021 "Digitalisierung im Gesundheitswesen", S. 31

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